Mundkrebs ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die jährlich tausende Menschen betrifft. Die Früherkennung spielt hierbei eine entscheidende Rolle, da die Heilungschancen bei frühzeitiger Diagnose deutlich höher sind. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Früherkennung von Mundkrebs, von den Symptomen und Warnzeichen bis hin zu den Methoden, die in der Zahnarztpraxis zur Anwendung kommen.

Wichtige Erkenntnisse

Bedeutung der Früherkennung von Mundkrebs

Statistiken und Überlebensraten

In Deutschland wird jährlich bei rund 17.000 Patienten Mundhöhlenkrebs, Rachenkrebs oder Kehlkopfkrebs diagnostiziert. Eine Früherkennung ist hier lebenswichtig, denn so lange sich die Krebszellen noch nicht weiter im Körper ausgebreitet und Metastasen gebildet haben, sind die Heilungschancen am besten. Mehr als 13.800 Menschen erhalten in Deutschland jährlich die Diagnose Mundhöhlenkrebs. In rund 5.500 Fällen verläuft die Krankheit tödlich. Der Grund: Oft wird die Krankheit zu spät diagnostiziert und spricht dann nur schlecht auf die gängigen Therapien an. Eine Früherkennung kann die Chancen auf Heilung nahezu verdoppeln und damit Leben retten.

Rolle der Zahnärzte

Krebsvorsorge sollte auch in der Zahnarztpraxis stattfinden − als Ihre Zahnärzte nehmen wir daher Ihre Mundhöhle bei Ihren regelmäßigen Kontrollterminen genauestens unter die Lupe. Denn: Mundkrebs entsteht nicht von heute auf morgen. Bereits kleine Veränderungen in der Mundhöhle können mögliche Vorstufen sein. Insbesondere bei Mundkrebs gilt: Je früher er erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen!

Wissenschaftliche Erkenntnisse

Sie können Zahnärzte künftig bei der Früherkennung unterstützen. Der Patient bekommt damit in kürzester Zeit Informationen zu einer ersten Inzidenz – ein wichtiger Schritt für die Verbesserung der Überlebensraten bei Mundhöhlenkrebs.

Symptome und Warnzeichen von Mundkrebs

Veränderungen in der Mundhöhle

Verhärtungen und Einziehungen, rote oder weiße Flecken sowie Geschwüre können Warnzeichen für Mundkrebs sein. Vor allem Veränderungen, die nicht schmerzen, sind gefährlich, denn im Anfangsstadium verursacht ein Mundhöhlenkarzinom keine Schmerzen. Darum sollte jede Auffälligkeit, die sich nicht innerhalb von zwei Wochen deutlich zurückbildet oder ganz verschwindet, vom Zahnarzt abgeklärt werden – auch und gerade dann, wenn sie keine Beschwerden bereitet.

Schmerzlose Anzeichen

Sollten Betroffene im Auge behalten und nicht zu schnell als Druckstelle oder Bissverletzung abtun. Auch ein leichtes Taubheitsgefühl an der Zunge, am Zahnfleisch oder den Lippen kann auf Mundhöhlenkrebs hinweisen. Vermehrter Mundgeruch, unklare Blutungen, Schmerzen beim Schlucken oder vermehrter Speichelfluss sind ebenfalls bekannte Symptome von Mundhöhlenkrebs. Sollten sich die Zähne plötzlich lösen oder eine Zahnprothese schlechter sitzen, könnte der Grund Mundhöhlenkrebs sein.

Wann zum Arzt gehen?

Andere Symptome von Mundhöhlenkrebs sind Schmerzen, Schwellungen, schlechter Mundgeruch, vermehrter Speichelfluss oder Kau- und Schluckbeschwerden. Menschen mit einer Gebissprothese bemerken manchmal, dass ihre Prothese nicht mehr richtig sitzt.

Jede Auffälligkeit, die sich nicht innerhalb von zwei Wochen deutlich zurückbildet oder ganz verschwindet, sollte vom Zahnarzt abgeklärt werden.

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Methoden zur Früherkennung in der Zahnarztpraxis

Die visuelle Inspektion ist eine der grundlegendsten Methoden zur Früherkennung von Mundkrebs. Zahnärzte spielen für die Früherkennung eine wichtige Rolle und führen routinemäßige Vorsorgeuntersuchungen mit vollständiger Schleimhautinspektion durch. Dabei werden verschiedene Bereiche der Mundhöhle sorgfältig abgetastet, um orale Läsionen zu erkennen.

Ein nichtinvasiver Speicheltest kann Zahnärzten aktuell bei der Früherkennung unterstützen. Patienten können in kürzester Zeit Informationen zu einer ersten Inzidenz bekommen. Dies ist ein immens wichtiger Schritt für die Verbesserung der Überlebensraten bei Mundhöhlenkrebs.

Werden beim Abtasten der verschiedenen Bereiche orale Läsionen festgestellt, können im Verdachtsfall potenziell bösartige Veränderungen mittels Biopsie von Mundschleimhauterkrankungen mit gutartiger Ursache unterschieden werden. Die halbjährliche Vorsorgeuntersuchung in der Zahnarztpraxis dient nicht nur der Zahngesundheit, sondern auch der Krebsvorsorge.

Effektive Zahnpflegeroutinen zu Hause zur Vorbeugung von Zahnerkrankungen sind wichtig. Regelmäßige Zahnarztbesuche und Mundhygiene spielen eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von Mundkrebs.

Risikofaktoren und Prävention von Mundkrebs

Lebensstil und Ernährung

Ein ungesunder Lebensstil, einschließlich mangelhafter Mundhygiene und einseitiger Ernährung, kann das Risiko für Mundkrebs erhöhen. Ständige mechanische Reizungen der Schleimhaut, wie sie durch scharfe Kanten an den Zähnen oder schlecht sitzende Prothesen verursacht werden, zählen ebenfalls zu den Risikofaktoren.

Genetische Faktoren

Obwohl genetische Faktoren eine Rolle spielen können, sind sie im Vergleich zu anderen Risikofaktoren weniger bedeutend. Es ist jedoch wichtig, familiäre Vorbelastungen zu kennen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

Rauchen und Alkoholkonsum

Der regelmäßige Konsum von Alkohol, besonders von hochprozentigen Getränken, und das Rauchen gelten als die wichtigsten Risikofaktoren für Mundkrebs. Besonders hoch ist das Risiko bei Personen, die sowohl regelmäßig Alkohol trinken als auch rauchen.

Wichtiger Hinweis: Die Kombination von Rauchen und Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Mundkrebs erheblich. Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt sind daher unerlässlich.

Prävention

Um das Risiko für Mundkrebs zu senken, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt sind entscheidend für die Früherkennung von Mundkrebs. Bereits kleine Veränderungen in der Mundhöhle können mögliche Vorstufen sein.

Behandlungsmöglichkeiten bei frühzeitig erkanntem Mundkrebs

Chirurgische Eingriffe

Sind alle Voruntersuchungen abgeschlossen, wird die Therapie festgelegt. Sie erfolgt abhängig von der Größe, der Aggressivität und der Position eines Tumors. Mundkrebs kann in einem frühen Stadium mit einer hohen Erfolgsquote behandelt werden. Der bösartige Tumor und häufig auch die ableitenden Lymphnoten werden chirurgisch vollständig entfernt. Das fehlende Gewebe kann nach der Operation plastisch wieder aufgebaut werden, um Ästhetik und Funktion wieder herzustellen.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie wird oft als ergänzende Maßnahme nach der Operation eingesetzt, um verbleibende Krebszellen zu zerstören. Sie kann auch als primäre Behandlungsmethode verwendet werden, wenn eine Operation nicht möglich ist. Die Behandlung erfolgt in mehreren Sitzungen über einen bestimmten Zeitraum.

Chemotherapie

Die Chemotherapie wird in der Regel in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt. Sie kann helfen, Tumorzellen zu verkleinern und die Ausbreitung des Krebses zu verhindern. Die Chemotherapie kann sowohl vor als auch nach der Operation angewendet werden.

Wichtig: Patienten sollten sich an eine professionelle Ernährungsberatung wenden, um die Ernährung anzupassen und Nebenwirkungen zu minimieren. Die Ernährungsambulanz der Uniklinik Mannheim ist dafür eine kompetente erste Anlaufstelle.

Unterstützung und Nachsorge für Betroffene

Nach einer Mundkrebserkrankung ist die Rehabilitation ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung der Lebensqualität. Dies umfasst sowohl physische als auch psychische Therapien, um den Patienten zu helfen, sich an die Veränderungen anzupassen und ihre Gesundheit zu verbessern.

Eine Krebserkrankung kann Ängste oder Depressionen auslösen. Es kann helfen, seelische Unterstützung anzunehmen. Hilfe bei sozialen oder rechtlichen Fragen erhalten Sie zum Beispiel durch Sozialdienste, Krebsberatungsstellen oder Selbsthilfe-Organisationen.

Selbsthilfegruppen bieten eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und emotionale Unterstützung. Betroffene können sich hier mit anderen austauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dies kann besonders hilfreich sein, um sich weniger allein zu fühlen und praktische Tipps für den Alltag zu erhalten.

Regelmäßige Treffen und der Austausch in Selbsthilfegruppen können das Gefühl der Isolation mindern und neue Perspektiven eröffnen.

Fazit

Die Früherkennung von Mundkrebs ist von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Heilungschancen und die Senkung der Sterblichkeitsrate. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt spielen hierbei eine zentrale Rolle, da bereits kleine Veränderungen in der Mundhöhle auf mögliche Vorstufen hinweisen können. Durch den Einsatz moderner Diagnosetechniken, wie nichtinvasive Speicheltests, können Zahnärzte frühzeitig Hinweise auf eine Erkrankung erhalten und entsprechende Maßnahmen einleiten. Patienten sollten daher aufmerksam auf Veränderungen in ihrer Mundhöhle achten und bei Auffälligkeiten nicht zögern, einen Zahnarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann Leben retten.

Häufig gestellte Fragen

Warum ist die Früherkennung von Mundkrebs so wichtig?

Je früher Mundkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Bereits kleine Veränderungen in der Mundhöhle können mögliche Vorstufen sein.

Welche Symptome und Warnzeichen deuten auf Mundkrebs hin?

Verhärtungen, Einziehungen, rote oder weiße Flecken sowie Geschwüre können Warnzeichen für Mundkrebs sein. Besonders gefährlich sind Veränderungen, die keine Schmerzen verursachen.

Wie oft sollte man zur Früherkennung von Mundkrebs zum Zahnarzt gehen?

Es wird empfohlen, halbjährlich zur Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt zu gehen. Diese Untersuchungen dienen nicht nur der Zahngesundheit, sondern auch der Krebsvorsorge.

Welche Methoden zur Früherkennung von Mundkrebs gibt es in der Zahnarztpraxis?

Zu den Methoden gehören die visuelle Inspektion, Speicheltests und gegebenenfalls Biopsien zur genaueren Untersuchung.

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Mundkrebs?

Rauchen, Alkoholkonsum, genetische Faktoren sowie ein ungesunder Lebensstil und Ernährung können das Risiko erhöhen.

Was sollte man tun, wenn man Veränderungen in der Mundhöhle bemerkt?

Man sollte umgehend einen Zahnarzt oder Onkologen aufsuchen, besonders wenn die Veränderungen länger als zwei Wochen bestehen.